Updates im Design Module


Für Nutzer des Design Module bietet die COMSOL Multiphysics® Version 6.3 mehrere Verbesserungen für eine effizientere Geometriebearbeitung. Diese Updates umfassen die Unterstützung der neuesten CAD-Dateiformate, die Möglichkeit, Baugruppen-Bäume für den selektiven Komponentenimport in der Vorschau anzuzeigen, und die automatische Geometriebereinigung für die Vorbereitung von Netzen. Darüber hinaus wurde das Tool Detect Interferences aktualisiert und bietet jetzt eine verbesserte Lückenerkennung mit anpassbarer Toleranz. Es gibt neue Optionen für Verrundungen mit variablem Radius und konstanter Breite sowie ein neues Feature für die Projektion von Kanten auf Flächen. Hier erfahren Sie mehr über die Updates.

Verrundungen mit variablem Radius und konstanter Breite

Das Feature Fillet bietet jetzt zwei neue Optionen für mehr Flexibilität beim Abrunden von Kanten von 3D-Objekten. Mit der Option Variable Radius können Sie über Interpolation an mehreren Punkten entlang einer Kantenfolge stufenlos variierende Radien festlegen. Mit der Option Constant Width können Nutzer eine feste Breite für die Verrundungsfläche definieren, um sicherzustellen, dass die Breite entlang der gesamten verrundeten Kante gleich bleibt.

Die Benutzeroberfläche von COMSOL Multiphysics zeigt den Model Builder mit hervorgehobenem Knoten Fillet, das entsprechende Einstellungsfenster und ein 3D-Modell im Grafikfenster.
Durch das Erstellen von Verrundungen mit variablem Radius werden bei der Arbeit mit komplexen Formen weiche Übergänge ermöglicht, beispielsweise bei der Erstellung von Geometrien für Simulationen von Konzeptdesigns für Unterhaltungselektronik.

Feature Project to Faces

Das neue Feature Project to Faces ermöglicht die Projektion von Kanten auf Flächen mit verschiedenen Projektionsmethoden. Kanten können entlang einer vorhandenen Kante, in Richtung eines bestimmten Vektors oder senkrecht zu den Zielflächen projiziert werden. Darüber hinaus ist eine perspektivische Projektion verfügbar, bei der ein vorhandener Punkt als Augenposition für die Projektion ausgewählt werden kann.

Die Benutzeroberfläche von COMSOL Multiphysics zeigt den Model Builder mit dem hervorgehobenen Knoten Project to Faces, das entsprechende Einstellungsfenster und ein 3D-Modell im Grafikfenster.
Auf der Fläche entstehen Abdrücke, wenn die Kanten der hervorgehobenen Flächen in Richtung der hervorgehobenen Kante projiziert werden.

Updates für den Import von CAD-Dateien

Die Funktionalität zum CAD-Dateiimport unterstützt jetzt die neuesten Versionen aller kompatiblen Dateiformate. Darüber hinaus können AutoCAD®, Inventor® und SOLIDWORKS® Dateien jetzt auf unterstützten Linux® Betriebssystemen mit Intel® 64-Bit-Prozessoren importiert werden. Eine vollständige Liste der unterstützten CAD-Dateiformate finden Sie im Abschnitt Read from File, CAD der CAD-Spezifikationstabelle.

Vorschau des Baums für CAD-Baugruppen

Beim Import von CAD-Baugruppen aus den Dateiformaten Inventor®, NX™, PTC Creo Parametric™, PTC Pro/ENGINEER® und SOLIDWORKS® ist es jetzt möglich, eine Vorschau der Baums der Baugruppe anzuzeigen und bestimmte Komponenten für den Import auszuwählen.

Updates des Tools Detect Interferences

Das Tool Detect Interferences ermöglicht nun die Angabe einer separaten Lückentoleranz, wodurch die Erkennung von Lücken verbessert wird, während gleichzeitig nach anderen Arten von Störungen gesucht wird. Darüber hinaus wurden neue Optionen hinzugefügt, mit denen ausgewählt werden kann, welche Arten von erkannten Störungen in der Liste Interfering Faces angezeigt werden sollen. Zu diesen Optionen gehören Show intersections, Show touches, Show gaps und Show containments.

Die Benutzeroberfläche von COMSOL Multiphysics zeigt den Model Builder, das Fenster Tools für Detect Interferences und eine Baugruppe im Grafikfenster.
Das Fenster Tools für Detect Interferences mit den neuen Visualisierungsoptionen zur Auswahl der in der Liste anzuzeigenden Störungsarten.

Automatische Geometriebereinigung

Kleine Details und Lücken in der Geometrie können nun automatisch erkannt und entfernt werden, wodurch die Geometrie für das Vernetzen vereinfacht und die Simulationsgröße reduziert wird. Der automatische Prozess identifiziert kleine Merkmale wie schmale Flächen, kurze Kanten, schmale Lücken und dünne Gebiete, die dann entfernt werden, um das Modell für die Analyse vorzubereiten. Für mehr Kontrolle ermöglicht der optionale Cleanup Wizard die Anpassung von Detailgrößen und die Auswahl von Bereinigungsvorgängen.

Die Funktionalität Geometry Cleanup kann Boolesche Toleranzen automatisch ändern, eine Operation Remove Details hinzufügen und die Funktionalität im CAD Import Module oder Design Module nutzen, je nach erkannten Merkmalen und verfügbaren Lizenzen. Geometry Cleanup wird in den Tutorial-Modellen Electrical Heating in a Busbar Assembly, Geometry Cleanup on a Wheel Rim Geometry und Importing and Meshing a PCB Geometry from an ODB++ Archive veranschaulicht. Beachten Sie, dass für die anspruchsvolleren Features von Geometry Cleanup eine Lizenz für das CAD Import Module, das Design Module oder die LiveLink™-Produkte für CAD erforderlich ist. Weitere Informationen finden Sie in der CAD-Spezifikationstabelle.

Eine Lücke und ein dünnes Gebiet werden in diesem Modell eines Schutzschalters mithilfe der Funktion Geometry Cleanup automatisch erkannt und entfernt. Da in diesem Beispiel eine Lizenz für Design Module verfügbar ist, werden Boolesche Operationen aus dem Modul zur Bereinigung verwendet. Dieselbe Geometrie wird auch im folgenden Video behandelt.
Eine Lücke und ein dünnes Gebiet werden in diesem Modell eines Schutzschalters mithilfe der Funktion Geometry Cleanup automatisch erkannt und entfernt. Im obigen Video wird dieselbe Geometrie verwendet. Hier gibt es keine Lizenz für das Design Module, sodass die Details mithilfe der Features Remove Details und Merge Faces bereinigt werden.
Dieses Beispiel zeigt, wie die Detailgröße im Cleanup Wizard angepasst werden kann, um mehr kleine Merkmale zu erkennen und zu entfernen. Durch Erhöhen der Einstellung Detail Size werden zusätzliche schmale Flächen und kurze Kanten zum Entfernen identifiziert. Dadurch haben Sie mehr Kontrolle darüber, welche Details während der Geometriebereinigung entfernt werden.

Virtuelle Operationen

Das Toolkit für virtuelle Operationen enthält jetzt die Operation Merge Faces, die Flächen zusammenführt und Lücken oder Bereiche zwischen ausgewählten Oberflächen beseitigt. Bei Verwendung des CAD Import Module, Design Module oder LiveLink™-Produkte für CAD kann die Operation auch Flächen unterschiedlicher Größe und Form zusammenführen, indem automatisch die erforderlichen Abdrücke erstellt werden. Die Operation Merge Faces ist auch Bestandteil des neuen Prozesses Geometry Cleanup.

Neue Tutorial-Modelle

COMSOL Multiphysics® Version 6.3 enthält zwei neue Tutorial-Modelle für das Design Module.