Updates im MEMS Module
Neue Formulierung für Elektrostatik
Für die elektrostatische Analyse liefert eine neue Gleichungsformulierung genauere Berechnungen der elektrostatischen Kraft, was besonders bei der Modellierung von MEMS wie Beschleunigungsmessern und Gyroskopen nützlich ist. Durch die direkte Berechnung des elektrischen Verschiebungsfeldflusses verbessert dieser Ansatz die Genauigkeit bei Geometrien mit scharfen Ecken und ermöglicht so praktischere Kraftbewertungen. Im Gegensatz zur herkömmlichen potentialbasierten Formulierung verwendet die neue Methode eine gemischte Formulierungstechnik, bei der zwei Gleichungen gelöst werden – eine für das elektrische Verschiebungsfeld (D) und eine für das elektrische Potential (V), wobei letztere als Nebenbedingung dient. Diese D-V-Formulierung, die als Mixed finite element bezeichnet wird, ist sowohl für 2D- als auch für 3D-Modellierung verfügbar und ist die Standard-Diskretisierungsoption für das Interface Electrostatics, das mit dem Multiphysik-Interface Electromechanics verwendet wird.
Neue Multiphysik-Interfaces Electromechanics
Die neuen Interfaces Electromechanics, Shell und Electromechanics, Membrane vereinfachen die Modellierung der Verformung dünner Strukturen, wie Mikrofonmembranen, die durch elektrostatische Kräfte beeinflusst werden. Diese Interfaces enthalten automatisch die Multiphysik-Kopplung Electromechanics, Boundary, die eine nahtlose Integration mit Schalen- oder Membranelementen ermöglicht, und verwenden das Interface Electrostatics, um das elektrische Feld zu modellieren. Diese Interfaces werden in den Tutorial-Modellen Brüel & Kjær 4134 Condenser Microphone und Axisymmetric Condenser Microphone demonstriert und erfordern zusätzlich das Structural Mechanics Module.
Multiphysik-Kopplung Shrinkage and Swelling
Für die Modellierung von Volumenänderungen, die durch Diffusion verursacht werden, wurde eine neue Multiphysik-Kopplung Shrinkage and Swelling hinzugefügt, die die Interfaces Transport in Solids und Solid Mechanics bidirektional verbindet. Diese neue Kopplung kann verwendet werden, um die Auswirkungen von Konzentrationsänderungen auf das Volumen zu simulieren und zu untersuchen, wie Spannungen die Diffusion beeinflussen können. Dies ist beispielsweise bei Akkus nützlich, bei denen aufgrund des Ionentransports sehr große Volumenänderungen auftreten können.
Kontaktformulierung für innere Ränder
Ein neues Feature Interior Contact wurde dem Interface Solid Mechanics hinzugefügt, das es ermöglicht, Kontaktbedingungen wie Reibung, Adhäsion und Kohäsion an inneren Rändern zu berücksichtigen. Mit dieser Formulierung sind Kontaktpaare und Baugruppen nicht erforderlich und die Analyse kann geometrisch linear sein. Dieses Feature kann für Modellierungsanwendungen wie Bolzenverbindungen und durch Kohäsion getrennte Ränder verwendet werden.
Neues Standard-Feature Free Space
Ein neues Standard-Feature Free Space wurde dem Interface Electrostatics hinzugefügt. Dieses Feature definiert die physikalischen Bedingungen in der Nähe des modellierten Geräts, typischerweise in Luft oder Vakuum. Das Feature dient als Ausgangspunkt für weitere Verfeinerungen und ermöglicht das Hinzufügen zusätzlicher Features – wie Charge Conservation in Solids – zur lokalen Spezifizierung von Materialeigenschaften und Anregungsmethoden.
Materialbibliothek-Ordner Composites
Der neue integrierte Ordner Composites ist in drei Materialgruppen unterteilt: Faserbestandteile, Matrixbestandteile und Schichten. Diese Funktionalität erleichtert die Erstellung von Modellen mit gängigen Arten von Verbundwerkstofflagen.
Neue Tutorial-Modelle
COMSOL Multiphysics® Version 6.3 enthält zwei neue Tutorial-Modelle für das MEMS Module.
Micromachined Gyroscope with Mixed Formulation
Aluminum Nitride Lamb Wave Resonator — Layered Shell Version*
Application Library Titel:
aln_lamb_wave_resonator_layered
Download aus der Application Gallery
*Erfordert das Composite Materials Module